Müssen wir regelmäßig trainieren um fit und gesund zu sein?
Die meisten trainieren nicht auf einen bestimmten Wettkampf hin, sondern um sich fitter und gesünder zu fühlen. Ist es dafür eigentlich wirklich notwendig ein Leben lang regelmäßig das Fitnessstudio oder Vergleichbares zu besuchen? – Eigentlich lautet die Antwort: NEIN! Erfahre in diesem Beitrag warum das so ist und wie du das Beste aus deinem Alltag herausholen kannst.

Im Vergleich zur Existenz des Menschen gibt es erst seit einem Bruchteil der Zeit Fitnessstudios, Trainer und Ähnliches. Der Einklang mit einem natürlichen Lebensumfeld hat uns vorher auch ohnehin fit und leistungsfähig gehalten. Genau darin liegt auch der springende Punkt. Je weiter wir uns von einem natürlichen/artgerechten Lebensstil entfernt haben, desto notwendiger wurde eine Art „künstlicher“ Ersatz. Während das Lebensumfeld von uns Menschen uns in gewisser Maße zu vielseitiger Bewegung zwang, unter anderem um zu überleben, fühlen wir uns jetzt zum Bewegen gezwungen. Jede Form von Bewegung, die wir jetzt anhand verschiedenster Übungen imitieren, gehörte irgendwann mal einfach zu unserem Alltag hinzu. Schwere Dinge heben, ziehen, schieben, längere Strecken laufen, springen, klettern, kriechen, hocken usw. waren einmal selbstverständliche Bewegungsmuster. Nun heißen sie: Mobility-Training, HIIT Training, Deadlift, Kniebeuge usw. Während Bewegung einmal einfach so nebenbei ging, ist es heute zu einem regelmäßigen Termin geworden, der nicht für jeden so einfach einzuhalten gilt. Umgekehrt können wir daraus schließen, dass ein gutes Training jenes ist, das so nahe wie nur möglich an natürlichen Bewegungsmustern ran kommt. Wurde Bewegung also, in Form von Training, zum Kompensationsmuster eines Lebensstils, der uns Menschen nicht entspricht?
"Bewegung sollten wir mehr spielerisch betrachten, sowie wieder als Teil von uns sehen anstatt als ein lästiges Muss."
Wenn wir also keine gezielte sportliche Leistung erzielen möchten, dann können wir uns gesund und fit halten, indem wir Bewegung wieder als selbstverständlichen Alltagsfüller einbauen. Wir können Bewegung etwas spielerisch betrachten, als etwas das Spaß macht. Das heißt nicht, dass wir unsere Nahrung wieder selbst jagen und sammeln, oder eine Zeitreise in die ferne Vergangenheit unternehmen müssen, sondern dass wir Bewegung wieder als Teil von uns sehen und nicht als ein lästiges Muss, das ich mal schnell am Abend als Kompensierung der 9 Stunden sitzen, einbaue. Hier einige Tipps, wie du mit mehr Leichtigkeit mehr Bewegung in deinen Alltag bekommst:
Schaue was du zu Fuß erreichen kannst. Manchmal verstecken sich im Laufe eines Tages so einige Bewegungsdiebe. Wie z.B. der Aufzug oder der Innenstadtbus
Baue Sitzpausen ein, in denen du kurze aber intensive Übungen durchführst (sogenannte Movements snacks)
Verwende einen Stehschreibtisch mit Bürolaufband. So bleibst du auch während stundenlanger PC Arbeit in Bewegung.
Wie startet dein Tag? Baue am Morgen eine 5 bis 10 minütige Bewegungseinheit ein. Einfach locker alle Gelenke durchbewegen reicht schon aus. Am besten eignen sich Ganzkörper Mobility Übungen. Z.B. World largest stretch, rollen u.Ä.
Baue Wochenendaktivitäten in der Natur ein. Wandern, Klettern, Langlaufen im Winter usw. eignen sich am besten dafür. Dabei profitierst du zusätzlich von den gesundheitlichen Vorteilen einer natürlichen Umgebung.
Was macht dir Spaß? Bewegung sollte mit Freude assoziiert sein. Überlege daher welche Aktivitäten dir besonders gut tun. Vielleicht ein Abendspaziergang mit Freunden?
Alles beginnt mit deinem Mindset. Baue eine positive Beziehung zu Bewegung auf. Erinnert dich Sport vielleicht zu sehr an schlechte Schulnoten, Bewertung oder schlechte Leistung?
Nichtsdestotrotz kann ein regelmäßiges Training eine tolle Ergänzung sein, vor allem dann, wenn der Alltag tatsächlich mal nur wenig Raum übrig lässt. Außerdem, was die meisten (vor allem Frauen) nicht betrachten: höhere Belastungen für die Muskulatur sind notwendig, um sie auch zu stärken und damit den gesamten Bewegungsapparat stabil und leistungsfähig zu halten. Nur wenn ich sie einem bestimmten Reiz aussetze, wird sie sich dem anpassen. Vor allem eine starke, stabile Körpermitte ist dessen Essenz. Es ist zugegeben nicht so ganz einfach, effizientes Krafttraining, wirklich im Alltag regelmäßig, alleine ohne Know How und eventuellen Zusatzgewichten einzubauen. Es ist aber mit etwas Unterstützung eines Trainers sehr gut möglich und eines kann ich garantieren: Es macht super viel Spaß zu sehen, wie viel Kraft tatsächlich in uns stecken kann und dass wir auf keinen Fall Angst vor zu viel Muskeln haben brauchen. Auch ein zu viel an Belastung ist bei korrekter, angepasster Durchführung mehr ein alter Mythos als Tatsache.
Fazit: Ein großer Teil des Bewegungsmangels, der heutzutage versucht wird, mühsam im Fitnessstudio zu kompensieren, kann sehr gut und eigentlich noch besser im Alltag ausgeglichen werden. Für ein effizientes Krafttraining zur Stärkung der Muskulatur, können dann bestimmte Geräte und Zusatzgewichte sehr hilfreich sein und mit Unterstützung eines Trainers kannst du dir dann dein ideales Bewegungspensum erarbeiten. Mit etwas Geduld und Durchhaltevermögen kann mehr Bewegung zur genussvollen Gewohnheit werden, die du nie mehr missen möchtest.
By the way: Gesundheit ist viel mehr als Bewegung und auch wenn wir heute so viel darüber wissen, bleibt es dennoch unentschlüsselt, was uns tatsächlich gesund hält. Ich finde evidenzbasiertes Wissen sollte immer mit dem eigenen Gefühl einhergehen. Das heißt, dass wir Know how mit Achtsamkeit über unser Wohlergehen verbinden und dabei den Spaß und Genuss am Leben nicht vergessen.
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